Videopraxis: Der richtige Bildausschnitt



Für ein gelungenes Video wird viel gedrehtes Material benötigt. Besonders wichtig für abwechslungreiche Sequenzen, sind verschiedene Bildausschnitte einer Szene.

Schnelle Schnitte sorgen für Dynamik im Video. Das fällt besonders bei Videos auf YouTube auf, wenn die erzählende Person deutlich sichtbar schnell aneinander geschnitten wird. Dabei werden einzelne Szenen zwischenzeitlich „vergrößert“, um die Dynamik zu erhöhen. Diese „Holpler“ sind deutlich zu sehen.
Eine Übersicht der verschiedenen Bildausschnitte bietet dieser Beitrag.

Die Halbnahe

Ein ziemlich krudes Wort für einen Bildausschnitt. Hier sind Details sichtbar, aber weitere Informationen ergeben sich dem Betrachter nicht. Wo steht diese merkwürdige Hütte? Was ist drumherum? Zudem fehlen vom Objekt auch Teile, die nicht in den Bildausschnitt gepasst haben.

Der Halbnahe Bildausschnitt

Die Halbtotale

Hier ist das Hauptobjekt des Bildes in voller Größe zu sehen. Und hier kann schon eher erahnt werden, was sich um das Gebäude herum befindet.

Die Halbtotale

Die Totale

Die Totale gibt einen Überblick über die Szene. Dabei muss der Hauptakteur nicht unbedingt im Bildmittelpunkt stehen. Dieser große Überblick den die Totale ermöglicht, sorgt für besseres Verständnis beim Zuschauer, der so die gesamte Situation mit einem Blick erfassen kann.

Totale Bildausschnitt

Für die beste Wirkung wird zum Start des Videos die Totale verwendet. In dieser Ansicht kann eine Person von links in Richtung Hütte gehen. Ein Schnitt in die Halbtotale kann dann zeigen, wie die Treppe hinaufgegangen wird, während die Halbnahe das Öffnen der Tür und das Betreten des Hauses zeigt.
Beginnt diese Szene in der Halbnahen, und zeigt das Betreten des Hauses bleibt der Zuschauer vor dem Rätsel, wo die Person plötzlich herkommt die das Haus betritt.

Die amerikanische Perspektive

Die vorigen drei Bildausschnitte behandelten die Szenerie des Videos, jetzt geht es um Personen. Los geht es mit dem „Amerikaner“. Die Bezeichnung kommt von Westernfilmen, bei denen die Schauspieler oft aus einer Perspektive von leicht unten gefilmt wurden und von der Hüfte an im Bild sind. So konnte die Hand, die bereits auf dem Revolvergriff liegt, gezeigt werden und die Person erschien groß und bedrohlich.

Der Amerikaner

Die Nahaufnahme

Die Nahaufnahme der Person zeigt eigentlich kaum noch etwas von der Umgebung. Der Fokus liegt auf der Person und Ihren Details. Zu sehen ist nur der obere Teil des Körpers und die gezeigte Person steht eindeutig im Mittelpunkt des Bildes bzw. der Aufnahme.

Die Nahaufnahme

Die Großaufnahme

Hier geht es schon in Richtung Portrait. Die gesamte Umgebung spielt keine Rolle, nur das Gesicht der Person ist der zentrale Bildinhalt.

Die Großaufnahme

Detailaufnahmen

Zur besseren Erklärung und zur Ergänztung sind oft auch Detailaufnahmen wichtig. Wichtige Arbeitsschritte können so besser gezeigt werden.

Die Detailaufnahme

Fazit

Nicht jeder Bildausschnitt eignet sich für jede Szene. Aber um so mehr Perspektiven direkt bei der Produktion des Videos berücksichtigt werden, umso besser lässt sich später beim Schnitt die Szene darstellen.
Der Optimalfall um den Zuschauer die besten Informationen zur Szene zu geben, ist der Ablauf von der Totalen hin zur Detailaufnahme – was aber auf Dauer auch langweilen wird.
Die Verwendung von verschiedenen Bildaussschnitten und deren Wechsel bringt Dynamik in Videos. Die oben beschriebene Person, welche die Hütte betritt kann auch zunächst in der Totalen gefilmt werden, dann in der Halbnahen und dann kann auch die Totale wieder zeigen, wie die Hütte betreten wird.



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