Der YouTube-Kanal ist getunt, die Zugriffszahlen auf die Videos steigen – oder auch nicht. Die Zugriffszahlen sind zwar schon ein guter Indikator für den Erfolg von Videos, YouTube liefert aber noch viel bessere Statistiken.
Um die Statistiken anzusehen die YouTube bereit stellt, wechselt man einfach in das YouTube-Studio und wählt den Menüpunkt Analytics. Es erscheint die Übersichtsseite für die Statistiken Ihrer Videos.
Hier sieht man auf einen Blick alle relevanten Kennzahlen der letzten 28 Tage. Wem das nicht reicht oder diese 28 Tage nicht den gewünschten Zeitraum repräsentieren, kann mit dem Select-Menü “Die letzten 28 Tage” einen anderen, vordefinierten Zeitraum eingestellen. Mit dem Kalendersymbol lässt sich ein konkreter und benutzerdefinierter Zeitraum festlegen.
Die Übersicht gibt einen ersten Einblick zu den meistgespielten Videos des eigenen Kanals, wieviele Minuten Video angesehen worden sind und wo die meisten Videos angesehen wurden.
Diese Angaben lassen sich mit YouTube-Analytics weiter aufdröseln. Doch dazu gleich mehr.
Noch nicht lange verfügbar ist die Option Echtzeit. Hier lassen sich alle Views der letzten 48 Stunden, 60 Minuten und aktuelle Wiedergaben auf einen Blick erfassen.
Die Übersicht ermöglicht über die Suchfunktion auch die Statistik für einzelne Videos anzusehen. Durch einen Klick auf das Suchfeld, schlägt YouTube in einem kleinen Pop-Down-Menü bereits Videos und Playlisten vor. Ist das gewünschte Video nicht dabei, tippen Sie einfach den Namen des Videos ein.
Nun erscheint die Statistik für das ausgewählte Video. Auch an dieser Stelle kann der Zeitraum der Daten wieder mit den Funktionen oben rechts verändert werden.
Zeiträume vergleichen
Man kann nicht nur einen beliebigen Zeitraum für die Statistik einstellen, sondern auch zwei Zeiträume miteinander vergleichen. So sieht man auf einen Blick, welche Unterschiede es in der Statistik vom Januar zum Februar gegeben hat. Wenn ein Video nur zu einer bestimmten Jahreszeit Aufrufe generiert (Videos für Glühwein selber machen werden im Juli eher selten gesucht), lassen sich hier auch die Zeiträume aus verschiedenen Jahren vergleichen.
Diese Funktion steht für alle Statistiken in YouTube-Analytics zur Verfügung und erlaubt so sehr detailliert Erfolge und Misserfolge zu finden.
Diese Berichte bietet YouTube-Analytics
Berichte zu Einnahmen
Ist die Monetarisierung von Videos aktiviert, finden sich Auswertungen dazu unter den zwei Menüpunkten am Anfang: Geschätzte Einnahmen und Anzeigenleistung.
Leider ist diese Statistik nie auf tagesaktuellem Stand, sondern hinkt erfahrungsgemäß ca. 2 Tage hinterher. Darum finden sich an dieser Stelle nur Schätzwerte der Einnahmen. Das ist ein wenig ärgerlich, aber wenigstens lässt sich abschätzen, ob die Einnahmen auf dem richtigen Weg sind (nach oben).
Im Menü Anzeigenleistung lassen sich die Einnahmen nach Anzeigentyp, Standort und sogar nach Tageseinnahmen (Datum) filtern.
Lässt sich hier feststellen, dass zum Beispiel regional bezogene Videos die Ausflugsziele vorstellen, besonders häufig am Wochenende aufgerufen werden, lässt sich an dieser Stelle ansetzen. Eine gute Idee ist es, die Videos am Wochenende einfach in verschiedenen sozialen Netzwerken zu posten oder den entsprechenden Artikel auf der eigenen Webseite immer aktuell zu halten.
Berichte zu Aufrufen
Die Anzahl der Aufrufe Ihrer Videos sind nicht nur für den Videoersteller interessant. Auch für YouTube und die Zuschauer sind hohe Zugriffzahlen ein Maßstab für gute Inhalte, die bei der YouTube-Suche auch als Faktoren für das Ranking in den Suchergebnissen wichtig sind. Natürlich erreicht nicht jedes Video in Nullkommanichts Millionen an Aufrufen. In vielen Themenbereichen ist das auch gar nicht möglich.
Wenn ein gut ankommt, ist die Chance hoch, dass es von den Nutzern geteilt, es kommentiert oder bewertet wird. Durch eigene Maßnahmen zur Verbreitung eines Videos, sollten die Aufrufe in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung anzeigen. Tut es das nicht, überprüfen Sie das Video auf Fehler, falsche Anmerkungen oder ob alle Einstellungen richtig sind.
Wichtig an dieser Stelle ist auch die Wiedergabedauer. Wird ein 4-Minuten-Video von den meisten Nutzern nur 40 Sekunden angesehen, sollte man den Aufbau des Videos überdenken und überlegen, wie die Zuschauer länger gebunden werden können.
Der Menüpunkt Demografie ist bei einem ganz frischen YouTube-Kanal möglicherweise noch nicht enthalten. Um hier Daten anzeigen zu können, müssen die Videos erst von einer gewissen Anzahl Nutzer angesehen werden.
Werden die eigenen Videos eher von Männern oder Frauen angesehen? Und welche Altersgruppe sprechen die Videos eigentlich am meisten an?
Der Begriff Wiedergabeorte ist etwas verwirrend, lässt er doch auf regionale Gegebenheiten schließen. Das stimmt aber so nicht. Wiedergabeorte gibt lediglich Auskunft darüber, in welchem Rahmen die Videos angesehen werden. So lässt sich einfach herausfinden, ob ein eingebettetes Video auf der Webseite mehr Aufrufe erzeugt als im YouTube-Kanal.
Wer wissen möchte, wie die Zuschauer zu seinen Videos gelangen, schaut einfach im Menüpunkt Zugriffsquellen nach. Steht dort an erster Stelle die YouTube-Suche ist das schon eine wichtige Erkenntnis. Doch es geht noch detaillierter. Klickt man auf den Eintrag YouTube-Suche, listet Ihnen die Analyse sogar die Suchwörter auf, mit denen Ihre Video am häufigsten gefunden wurde. Und die durchschnittliche Wiedergabe, die durch jedes Keyword erzeugt wurde.
Werden Videos mit Handy, Tablet, TV oder Computer angesehen? Unter dem Eintrag Geräte findet sich die Antwort. Im letzten Punkt erhält man weitere Informationen zur Zuschauerbindung, bzw. der durchschnittlichen Wiedergabedauer.
Berichte zur Interaktion
Im unteren Bereich des YouTube-Analytics finden sich die Berichte zur Interaktion. Interaktion bedeutet in dem Fall, ob Videos kommentiert, geteilt, bewertet und wie viele Abonnenten im eingestellten Zeitraum für Ihren Kanal gewonnen werden konnten.
Besonders Bewertungen (Daumen hoch) ist ein wichtiges Kriterium für eine gute Sichtbarkeit in den Videosuchergebnissen. Darum ist es sinnvoll, Nutzer am Ende des Videos aufzufordern, das Video zu bewerten. An dieser Stelle muss aber klar unterschieden werden zwischen aufdringlichem Betteln und einem kleines dezenten Hinweis! Wer darauf setzt, dass die meistem Nutzer von sich aus interagieren, wird enttäuscht.
Sind in den Videos Anmerkungen (Spotlights, Textblasen etc.) eingebaut, werden auch die Klicks hierauf von YouTube erfasst. So erfährt man, ob diese überhaupt genutzt werden. Und wenn nicht, wird das Video überhaupt von den meisten Nutzern bis zu dieser Stelle angesehen?
Diese Statistiken bieten einen guten Überblick über dLeistung des YouTube-Kanals und offenbaren damit Hebel, die helfen, die Zugriffe auf Videos zu erhöhen. Wenn ein Video kaum steigende Zugriffszahlen verzeichnet, muss irgendwas im Argen liegen oder es existiert überhaupt kein Suchvolumen. Dieses Problem lässt sich mit Hilfe der von YouTube zur Verfügung gestellten Statistiken mit etwas Erfahrung aufdecken.
Aber auch die diese Statistiken sind kein Allheilmittel. Wer eine Tinktur für Schwimmbadwarzen vertreiben will und wirklich hilfreiche Videos dazu anbietet, wird es trotzdem sehr schwer haben. Denn nur wenige Menschen verbreiten, kommentieren oder bewerten Videos, die womöglich Rückschlüsse auf eigene Erkrankungen zulassen könnten.
Dies ist ein Kapitel aus dem YouTube-Ebook. Mehr Infos zum Betreiben des eigenen YouTube-Kanals gibt es im: Das YouTube-Ebook – Durchstarten mit dem eigenen Videokanal.