Wearables – ein Zukunftstrend oder kurzer Hype?



Dieswöchiges Thema beim Webmasterfriday: Sind Wearables ein Zukunftstrend – oder eher eine temporäre Modeerscheinung? Gutes Thema, daher ein paar Gedanken dazu…

Wer in seiner Kindheit und Jugend durch die 80er und 90er gegangen ist, kennt diese alten US-Fernsehserien mit Ihren, heute belustigenden, Technikspielzeugen. Captain Picard berührte sein Star-Trek-Logo auf der Brust um den Communicator zu starten, Michael Knight hat mit seiner Armbanduhr seine Karre zu Hilfe gerufen. Ganz unvergessen ist natürlich McGyver, der aus der Feder eines Kugelschreibers und etwas Spucke einen Nuklearsprengkopf basteln konnte. OK, der passt hier nicht ganz rein ;-)

Die Visionen von damals sind heute Realität. Die ersten Smartwatches mit Android sind bereits seit Frühjahr erhältlich und werden gerade durch den Nachfolger beglückt. Apple hat (meiner Meinung nach in Zugzwang geraten) seine Apple Watch vorgestellt, die aber erst 2015 erscheinen wird. Erleichtern diese Geräte den Alltag und etablieren sich als kleine, unverzichtbare Helfer? Wird man damit arbeiten können? Oder setzt sich eher Google Glass durch, die Informationen direkt auf die Netzhaut „beamt“?

Wearables

Google Now auch am Handgelenk

Wer ein Android-Smartphone mit einer halbwegs aktuellen Version besitzt und Google Now aktiviert und erlebt hat, wird sich vorstellen können, was die Smartwatches mal alles können werden. Schon jetzt warnt Google Now (ohne Zutun) vor Baustellen auf der Autobahn, empfiehlt Sehenswürdigkeiten in der Nähe und blendet News aus dem eigenen Interessensbereich ein. Das alles auf einer kleinen Uhr zu haben, ohne das Handy aus der Tasche zu kramen, ist natürlich nett.
Nett sind auch die integrierten Funktionen zum Fitnesstracking. Pulsmesser, Schrittzähler, Kalorienzähler und Workout-Apps – vieles ist möglich.

Motorola Moto 360

Schick: Moto360

Aber wie gesagt, bisher ist das alles nur nett und ist nicht gerade günstig. Wer nicht immer das aktuellste Smartphone braucht, legt derzeit soviel Geld für eine smarte Uhr auf den Tisch wie für ein Mittelklasse-Smartphone, das auch das Meiste davon kann.
Ein weiterer Haken ist die Akkulaufzeit. Nur wenige Smartphones schaffen mehr als 1,5 Tage, den Uhren wird es da wohl nicht besser gehen. Auch wenn das Gerät kein Riesendisplay hat, alle aktivierten Funktionen werden über den Tag ziemlich am kleinen Akku ziehen. Und was bringt es, wenn der Akku um 20 Uhr leer ist, wenn ich gerade auf die Rolle will?

Arbeiten per Spracheingabe

Träumt ihr davon, irgendwann nicht mehr vor einem blöden PC zu sitzen, um zu bloggen, sondern beim Laufen im Park die Blogartikel einer Brille – oder einer Kette zu diktieren und Eure Gedanken quasi live zu schreiben. Sozusagen Bloggen beim Joggen?

Nein. Befehle per Spracheingabe funktionieren heute schon ziemlich gut und mit Sicherheit wird es in den nächsten Jahren da etliche weitere Fortschritte geben. Aber einen kompletten Text jemanden frei Schnauze zu diktieren, naja. Den normalen Desktop-Rechner mit vernünftigem Bildschirm zum Arbeiten werden weder Tablet, Smartphone und erst recht keine Uhr ersetzen. Der momentane Stand der Uhren ist nicht für produktives Arbeiten ausgelegt und bis dahin dürften auch noch so einige Jährchen ins Land gehen.

Was bringt die Zukunft?

Viktor Dite hat eine Zukunftsvision für das Jahr 2025 gemacht, die gar nicht mal abwegig ist. Bezahlen, Gesundheitschecks, totale Überwachung. Wer heute die Trackingfunktionen für seine sportlichen Aktivitäten nutzen will, kommt zur Not auch mit seinem Handy zurecht, oder besorgt sich ein weniger kostspieligeres Armband dafür. Im Moment halte ich die Wearables für eine verzichtbare Modeerscheinung, die Produktkategorie wird aber am Leben bleiben und der Markt dafür wird wachsen. Vielleicht sogar rasanter als man sich vorstellen kann. Erschreckend finde ich, dass Microsoft schon wieder nicht von Anfang an dabei ist…

Weitere Beiträge zum Thema:

https://gregorsblog.de/2014/09/des-hipsters-neue-kleider/

https://mizine.de/allgemein/googles-und-apples-wearables-im-jahr-2025/

https://www.smartwatch-test.biz/smartwatch-fitnesstracker-trainer-541/

 



4 Kommentare:

  1. Pingback:Eine Smartwatch als Fitnesstracker & Trainer? - Smartwatch-Test.biz

  2. Danke für die Erwähnung!

  3. Hallo,
    ich bin davon überzeugt, dass sich der Hype weiter entwickeln wird zu einem „Must Have“, schließlich gibt es für mich nichts praktischeres als eine Smartwatch, wo ich nicht unbedingt immer mein Handy aus der Tasche ziehen muss. Es sind recht praktische Dinge die einen den Alltag erleichtern, uns allerdings fauler machen. Trotzdem entschied ich mich eine Seite über Smartwatches zu machen und sie zu testen: https://www.smartwatch-test24.net
    Manche mögen die Zukunftstechnologien, die anderen wiederum sind da skeptischer unterwegs.
    Beste Grüße

  4. Hi,

    Wearables sind meiner Meinung nach keine Modeerscheinung sondern eher eine Weiterentwicklung der Technik mit der wir in Zukunft ganz normal umgehen werden. Der gravierendste Kritikpunkt an Wearables ist momentan der Akku. Aber ich denke selbst das wird in Zukunft sich ändern und man wird mit Smartwatches oder Smartphones genauso lange unterwegs sein können wie die „älteren“ Handys die noch nicht so Smart waren :) Ich freue mich schon auf die Zukunft und verfolge spannend was die großen Hersteller noch so alles Entwickeln werden.

    Mfg danke für den informativen Post!

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