Was ein Smartphone heute leistet, hängt nicht nur von der verbauten Technik ab. Vor allem das Betriebssystem hat ein Wörtchen mitzureden: Wer die neusten Apps nutzen und die Gefahr von Sicherheitslücken gering halten will, sollte auch bei der Android-Version Up-to-Date bleiben – seit dem 3. November 2014 wird dafür Android 5 alias Lollipop benötigt. Was ist neu?
Neues Design: Android im 3D-Look
Zunächst werden natürlich die optischen Änderungen bemerkt: Google führt mit Lollipop das sogenannte „Material Design“ ein, welches Symbole plastischer erscheinen lässt und die Bedienung durch ein neues Farbschema noch intuitiver machen soll. Letztlich wird damit das Design an die Web-Apps von Google angepasst. Wer die Designsprache für die eigene Webseite verwenden möchte, sollte sich materializecss.com ansehen.
Ebenso neu ist die Darstellung von Benachrichtigungen auf dem Lockscreen. In der Praxis stellt diese Kleinigkeit durchaus eine sinnvolle Änderung dar, für viele Infos müssen Nutzer das Smartphone nicht einmal mehr entsperren. Je länger sich Android 5.0 auf dem Markt befindet, desto interessanter dürften sich die neuen Features unter der Haube auswirken.
Die Entwickler haben mit 5.000 neuen APIs tiefer gehende Möglichkeiten bekommen, um Android besser auszunutzen. Ein Beispiel dafür ist die neue „JobScheduler“-API: Entwickler können den Hintergrundprozessen der Apps künftig eine Priorität zuordnen und sie beispielsweise nur bei vollem Akkustand ausführen lassen. Dadurch kann die Laufzeit der Geräte bei kritischem Ladestand verlängert werden. Andererseits bleibt zu erwarten, dass so künftig häufiger als in der Vergangenheit Apps veröffentlicht werden, die mit früheren Versionen von Android nicht kompatibel sind. Obwohl die 3D-Optik und zahlreiche neue Animationen anderes vermuten lassen, soll sich Android 5.0 auch flüssiger bedienen lassen.
Im Vergleich zu iOS und Windows Phone wurden bisher selbst bei leistungsfähiger Hardware oft Mikroruckler kritisiert. Neben einigen Detailverbesserungen stehen nun mehr Kameramodi zur Verfügung, die bisher von den Herstellern der Smartphones implementiert wurden – oder eben nicht.
Wer bekommt Android 5?
So sinnvoll die Neuerungen auch sind, welche Geräte erhalten überhaupt ein Update? Eine Sicherheit kann für Updates lediglich bei den Flagschiffen gewährleistet werden. Diese Smartphones können bei Anbietern wie z.B. deinhandy.de direkt vorbestellt werden und kommen zumeist schon mit dem aktuellen Android 5 zum Kunden, was nachträgliche Updates erst einmal überflüssig macht.
Wie zu erwarten werden Googles hauseigene Nexus-Geräte versorgt: Ab den Nexus 4 bekommen die Smartphones Lollipop; bei den Tablets gibt es keine Einschränkungen.
Erfreulich ist, dass auch viele günstige Geräte aktualisiert werden, wie Motorola mit dem Moto E und dem Moto G beider Generationen beweist. HTC hat bereits bestätigt, dass das One sowie das One Mini ebenfalls mit dem neuen Betriebssystem bedacht werden. Sony hat sich verbindlich leider lediglich zu den Flaggschiffen der Z-Reihe geäußert und auch Samsung macht sich vor allem bei den neuern Geräten der Galaxy S-Reihe die Mühe einer Aktualisierung: S4 und S5 profitieren, User eines S3 gehen leer aus. Wer ein Huawei sein Eigen nennt, kann im Falle des P7 ebenfalls mit dem neuen Betriebssystem rechnen. Selbiges gilt für Benutzer eines LG G2 oder G3. Interessant wird die Frage, wie es um ältere Smartphones oder leistungsschwache Geräte bestellt ist – hier herrscht zumeist noch wenig Klarheit.