AdWords: Werbung für Nischenseiten im Werbenetzwerk – Teil 1



Besucher sorgen auf der Nischenseiten für den nötigen Umsatz, soweit klar. Aber kaum eine Seite schafft es heute noch schnell von nicht vorhanden bis ganz nach vorne in den Suchergebnissen. Eine andere Möglichkeit für Besucher zu sorgen ist das Schalten von Anzeigen. Das muss nicht zwangsläufig teuer sein.

Zu unterscheiden ist bei AdWords zwischen dem normalen Suchnetzwerk und dem Displaynetzwerk. Im Suchnetzwerk werden die Anzeigen auf den Seiten der Suchergebnisse ausgespielt, im Werbenetzwerk erscheinen diese auf Webseiten, die Google AdSense zur Monetarisierung verwenden.

Hier soll es primär um das Schalten von Werbung im Displaynetzwerk gehen, da hier deutlich niedrigere Klickpreise möglich sind, Anzeigen Themen- und Interessenbezogen geschaltet werden können und dadurch auch mehr Impressionen zustande kommen. Hier wird bei weitem nicht jede Anzeige geklickt. Nicht ganz unterschätzt werden sollte allerdings die Möglichkeit des Brandings (Nutzer sieht Logo und erkennt es später wieder). Letztendlich geht es darum, günstig Besucher zu bekommen, auch wenn die Rankings nur langsam steigen.

Klickpreise im Unterschied

Wer schon mal den Keyword-Planer von Google bemüht hat, war vermutlich erstaunt was dort so für Klickpreise aufgerufen werden. Zum Keyword „usb plattenspieler“ gibt es monatlich 1300 Suchanfragen und es wird ein Gebot von 0,50 € vorgeschlagen. Das kann, besonders bei Nischenseiten, dann schon nicht mehr lohnen. Denn nicht jeder, der auf eine Anzeige klickt auch ein Produkt kauft. Einfach mal angenommen, es wird ein tägliches Budget von 5,00 € verwendet, ergibt das ca. 10 Klicks. Wenn von den 10 Klicks einer kauft, das Produkt aber nur 2,00 € Provision abwirft… hier wird also ganz fix bei draufgelegt.

Im Displaynetzwerk sieht das noch etwas anders aus. Hier gibt es eine gewisse Anzahl an Werbeplätzen und Google ist natürlich bemüht, die alle vollzubekommen. Nun ist der Clou daran, dem Nutzer auf den Webseiten im Displaynetzwerk auch relevante Werbeanzeigen zu präsentieren. Hier fließen auch noch andere Faktoren mit hinein, aber wenn sich jemand durch ein Forum mit Themen rund um Plattenspieler wühlt, dem lässt sich doch hervorragend eine passende Anzeige einspielen. Durch die Menge an Werbeplätzen die gefüllt sein müssen, unterscheiden sich die Klickpreise im Gegensatz zu der Platzierung in den Suchergebnissen ganz immens.

Auswertung eine Kampagne

Am Screenshot lässt sich das gut erkennen. Das maximale Gebot je Klick wurde auf 6 Cent festgelegt (also 44 Cent weniger als im Suchnetzwerk). Daraus resultierten an einem Tag 3531 Anzeigenimpressionen, die insgesamt 8 Klicks ausgelöst haben. Die CTR ist natürlich unterirdisch, würde ich aber in diesem Fall einfach vernachlässigen. Insgesamt wurden für die 8 Klicks 37 Cent bezahlt. Für den in diesem Fall anvisierten Klickpreis würde im normalen Suchnetzwerk vermutlich keine einzige Impression zustande kommen.

Möglichkeiten im Displaynetzwerk

Das Displaynetzwerk von Google bietet vielfältige Möglichkeiten für Anzeigen. Normale Textanzeigen sind genauso möglich wie animierte HTML5-Banner oder Videoanzeigen. Dieser Artikel gibt schon mal einen guten Einblick in die Thematik. Auch die Platzierung der Anzeigen lässt sich nach demografischen Merkmalen, nach Interessen der Besucher oder auch gezielt auf bestimmte Webseiten ausrichten. Möglich ist auch ein Retargeting der eigenen Webseitenbesucher.

Werbeanzeigen für das Displaynetzwerk

Für Anzeigen im Displaynetzwerk stehen vier Anzeigenformate zur Auswahl:

  • Responsive-Anzeige (recht neu)
  • Bildanzeige
  • Anzeigengalerie
  • Anzeige für App/digitale Inhalte

Die letzte Option schließen wir gleich mal aus, hier geht es ein darum seine App zu bewerben. Die Responsive-Anzeige ist eine Mischung aus Text- und Bild und passt sich dem vorhandenen Platz an, der zur Verfügung steht. Die Bildanzeige fußt auf ein definiertes Format, zum Beispiel 320×250 Pixel, sind also starr in der Darstellung. Das klassische Werbebanner, sozusagen.
Üppiger wird die Auswahl bei der Anzeigengalerie. Klingt erstmal nach Sightseeing, ermöglicht aber die Erstellung von dynamischen Anzeigen, Lightbox-Anzeigen, Videoanzeigen, Universalanzeigen (animiert) und Gmail-Anzeigen (wird nur in der Oberfläche von Gmail angezeigt).

Responsive Aanzeige als Vorschau

Vorschau einer Responsive-anzeige

Die Anzeigen lassen sich allesamt recht eingängig direkt in der AdWords-Oberfläche gestalten. Darauf wird im nächsten Teil genauer eingegangen.

Placements im Displaynetzwerk

Wichtig ist natürlich eine vernünftige Platzierung der Anzeigen. Dazu lassen sich demografische Merkmale der Nutzer festlegen, denen die Anzeigen eingeblendet werden sollen. Im Fall der USB-Plattenspieler ist eine Ausrichtung auf männlich sicherlich sinnvoll. Aber auch Altersgruppen und ob der Nutzer im Nebenberuf „Eltern“ ist, lässt sich einstellen. Ja, Google weiß scheinbar schon ziemlich viel. Also deinstalliert euren Chrome und nutzt nur noch Bing im privaten Fenster vom Firefox zum Surfen…

Aber auch Interessen sind wichtig. Es nützt wenig, einem an Gartenhäusern interessierten Nutzer die Anzeigen einzublenden. Wenn Google durch die Auswertung der Daten eines Nutzers weiß, er hat noch nie auch nur annähernd nach Musik gesucht, bekommt er auch keine Anzeige von Plattenspielern zu Gesicht.
Ergänzend seien auch noch die Themen erwähnt. Wie unschwer zu erraten ist, werden die Anzeigen hier nach Themenschwerpunkten der Webseiten ausgespielt. Unsere Plattenspieler-Anzeige erscheint (im besten Fall) also nicht auf der Webseite von Auto, Motor und Sport.

Themenbasierte Anzeigenschaltung

Ebenfalls wichtig sind die Kampagnenausschlüsse. Wer hier nicht gründlich vorgeht, verbrennt viel Geld. Vor allem wenn Anzeigen in Spiele-Apps geschaltet werden, wo diese Klickbereit gezielt unter den grobmotirischen Patschfingerchen der Kinder und andere Nutzer landen – Klick – Geld – bei Google klingelt die Kasse.

Bringt PPC-Werbung für Nischenseiten was?

Gute Frage! Die muss aber jeder für sich selber beantworten. Das kann man aber nur, wenn man es versucht hat, nicht gleich aufgibt und ein paar Optimierungsmöglichkeiten nutzt. Da dies eine Serie ist, beschäftigt sich der nächste Teil erstmal mit der Erstellung von Anzeigen.

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5 Kommentare:

  1. Um mal auf den letzten Abschnitt einzugehen: Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sich nicht für Nischenseiten lohnt.
    Um die Bekanntheit zu steigern, kann man das bei großen Portalen machen, die deutlich mehr Produkte anbieten, als die klassische Nischenseite.
    Aber bei Nischenseiten hat man aus meiner Sicht keinen guten Kosten / Nutzenfaktor.

  2. Hallo, ich bin der Andreas Bremmer. Ein Fake-Test-Seitenbetreiber und wollte hier spammen. Hat leider nicht geklappt. Schade.
    LG

  3. Hallo Steffen,

    das Thema Nischenseiten ist momentan echt weit verbreitet. Auch Ich hatte ein wenig herumexperimentiert und versucht PPC Kampagnen zu schalten auf Nischenseiten. Leider hatte es mir persönlich keinen Erfolg gebracht. Auf der Suche nach einer Lösung bin ich auf deinen Artikel hier gestoßen und möchte mich vielmals bedanken.

    Werde deine Tipps direkt mal umsetzen.

    Beste Grüße
    Chris

  4. Das würde ich so nicht unterschreiben. Sofern deinen Einnahmen pro Klick die Kosten pro Klick übersteigen, lohnt sich eine Google Adwords Kampagne. Leuchtet ja auch ein…
    Gruß

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