Buchrezension: Das 4-Stunden Startup



Neben dem normalen Job noch ein Zusatzeinkommen haben – das wünschen sich viele. Nicht nur aus monetären Gründen. Wer den ganzen Tag in der Fabrik an der Stanze steht oder Daten durch Excel-Tabellen schubst, ist in Sachen Kopf und Kreativität nicht immer ganz ausgelastet und überlegt, wie die Freizeit für besseres genutzt werden kann. Dieses Buch hilft dabei, den Arsch hoch zu bekommen.

Gleich vorweg: „Das 4-Stunden-Startup“ ist kein Ratgeber um schnell und hektisch reich zu werden. Es ist auch nicht von einer Person geschrieben, die sonst wie ein „Onlinemarketing-Guru“ oder „Internet-Visionär“ vor einer Videokamera sitzt, die am Amaturenbrett des Jaguars von Sixt festgemacht ist und irgendwelchen Müll durch die Gegend blubbert ohne auf den Punkt zu kommen.

Der Autor selbst war (wenn die Geschichte so stimmt und davon kann man wohl ausgehen) in einer guten Situation: guter Job mit gutem Verdienst. Aber trotzdem gefangen im Hamsterrad und von ständigen Überlegungen verfolgt, ob da nicht noch was geht. Mit einer Idee im Hinterkopf hat er einfach begonnen und zwar neben dem normalen Job, obwohl er dafür keine Zeit hatte. Und hier kommt die erste Erkenntnis des Buches: das Argument „keine Zeit“ ist häufig nur vorgeschoben. Runter vom Sofa und raus aus der eigenen Komfortzone.

Das 4-Stunden-Startup Buchrezension

Produkte oder Dienstleistungen? Die besten Ideen entstehen häufig aus Zufall

Früh im Buch gibt es einige Beispiele von Menschen, die im Nebenerwerb ihr eigenes Geschäft gegründet haben. Manchmal aus einer Zufallsidee, manchmal mit einem Geistesblitz beim Kaffee mit der Freundin in der Küche.
Allen gemeinsam ist das „brennen“ für Ihre Idee und deren Umsetzung. Diese Geschichten, oder besser Praxisbeispiele, geben einen Einblick was möglich ist und mit welchen scheinbar völlig banalen Ideen Erfolg hergestellt werden kann.

Braucht das überhaupt jemand?

Wenn etwas hergestellt wird, egal ob es nun eine Webseite, Dienstleistung oder ein Produkt ist, ist es schön wenn es dazu auch passende Käufer gibt. Darum geht der Autor ausführlich darauf ein, genau zu prüfen ob eine Idee nicht völlig am Markt vorbeigeht und ob es dafür überhaupt einen Bedarf gibt.
Klar, die eigenen Ideen sind immer die besten. Aber nicht jeder ist ein Steve Jobs, der Millionen Menschen ein Telefon verkaufen kann, denen vorher nicht mal ansatzweise klar war, dieses überhaupt zu benötigen – und damit einen Markt zu erzeugen.
Auch wenn die Angst vor Ideendiebstahl immer mit dabei ist, empfiehlt der Autor ganz klar, mit der Idee raus zu gehen und den Markt damit abzuklopfen. „Die Startup-Zwiebel“ wird das Prinzip genannt und soll vor Fehlinvestitionen von Zeit und Geld bewahren. Ein guter Ansatz, auch wenn das vermutlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein dürfte.

Praktische Tipps zum Start

Das Buch ist meiner Meinung nach kein klassischer Ratgeber und will es vermutlich auch gar nicht sein. Es dient eher dazu, einer schon lange schlummernden Idee endlich die Käfigtür zu öffnen und sie raus zu lassen. Als erster „Arschtritt“ dazu dienen auf jeden Fall schon mal die oben erwähnten Geschichten. Es geht hauptsächlich aber darum, wie aus einem Angestelltenverhältnis ein eigenes Unternehmen gegründet werden kann – ohne die Kündigung als Ziel zu verfolgen.
Darum gibt es Tipps wie das mit dem Arbeitgeber funktioniert (und da gibt es eigentlich nur Probleme, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der gleichen Branche tätig sind), zum Umgang mit dem Finanzamt, Steuern und auch einige rechtliche Dinge werden angesprochen. Auch verschiedene Unternehmensformen werden besprochen, nicht zu kurz kommen auch Dinge wie die Kleinunternehmerregelung oder der Sinn ein eines Steuerberaters.

Auch nützliche Tools, von kostenlos bis kostenpfichtig, werden im Buch vorgestellt.

Buchrenrezension Das 4-Stunden-Startup: Fazit

Wer anfangen will, eine Idee hat und sich nie mit Dingen wie einer Gewerbeanmeldung oder überhaupt einem nebenberuflichen Einkommen beschäftigt hat, findet mit diesem Buch einen guten Einstieg ins Thema. Letztendlich muss doch jeder seine eigenen Erfahrungen machen und dafür ist es nötig, einfach zu starten. Machen. Nicht labern, machen.
Den Abschnitt mit der eigenen Webseite finde ich nicht ganz so gelungen. Empfohlen wird in erster Linie Jimdo, da günstig, dann WordPress und in letzter Instanz eben etwas individuelles. Auch auf Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung wird eingegangen, vertieft wird hier aber nichts.

Ach ja, bereits nach den ersten zwei Seiten wird auch klar: im Buch herrscht nicht der übliche Guru-Ton vor. Besonders zum Schluss fällt auf, dass der Autor sich intensive Gedanken zu der Arbeitswelt gemacht hat, die vielen von uns bevorsteht und sich für einige rapide verändern wird.
Die Schreibe des Autors ist flott und locker und so sind auch die 300 Seiten des Buches in kurzer Zeit durchgelesen.



2 Kommentare:

  1. Solche Bücher interessieren mich immer sehr. Ich habe zuletzt das Buch die 4-Stunden Woche gelesen und dies hat mich echt süchtig gemacht. Normalerweise lese ich nicht gerne Bücher doch die beiden Bücher waren echt interessant und spannend. Kann ich nur empfehlen

  2. Das ist ein schöne kleine Zusammenfassung aus dem Buch, vielen Dank dafür. Immerhin scheint das Buch einen ehrlichen Sinn aus dem Bereich Internetunternehmertum widerzuspiegeln, nicht wie manche Internetstars, und den Leser nicht übermütig zu machen. Insgesamt sehe ich die Strategie sich neben dem Beruf etwas aufzubauen als eine gute Idee und Alternative, anstatt sich risikoreich in die Unternehmerwelt zu stürzen und zum Schluss alles zu verlieren.
    Zum schluss möchte ich den Autor auf das neue Buch von Tim Ferris „Tools of Titans“ hinweisen, es ist eine Zusammenfassung und Ergänzung aus dem berühmten Podcast des Autors, der im übrigen den Bestseller „Die 4 Stunden Woche“ verfasst hat.
    Liebe Grüße

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